68% aller HR-Verantwortlichen halten den Lebenslauf für ausschlaggebend bei einer Bewerbung. Anschreiben und Zeugnisse teilen sich die hinteren Plätze. Trotzdem verbringt ein Großteil der Bewerber ihre Zeit damit, das Augenmerk eher auf das Anschreiben zu legen und es möglichst umfangreich und aussagekräftig zu gestalten. Da sich aber Personaler wiederum aufgrund Zeitmangels weniger lange mit einem Fließtext beschäftigen, geht die Würdigung deiner sprachlichen Ergüsse leider häufig verloren. Umso mehr gilt es also das, was gelesen wird, besonders aussagekräftig zu gestalten: dein Lebenslauf, du in DIN A4 Format quasi. Deinen bisherigen Lebensweg in Sachen Bildung und Berufserfahrung darzustellen, dürfte doch eigentlich ohne größere Schwierigkeiten klappen, oder? Falsch! Tatsächlich gibt es zahlreiche No-Gos, die dir vielleicht gar nicht bewusst, sind, aber jeden Personaler sofort die Mappe zuschlagen lassen. Wir zeigen dir heute, was du lieber vermeiden solltest und womit du positiv auffällst.
1. Das richtige Foto
Laut einer Eye-Tracking-Studie fällt der erste Blick unweigerlich auf dein Bewerbungsfoto. Wichtig hierbei: Auf einen Schnappschuss deiner letzten Karnevalsparty solltest du lieber verzichten. Wenn du kein Businessfoto zur Hand hast, empfiehlt es sich, den Lebenslauf ohne Foto zu gestalten.
2. Die wichtigsten Eckdaten
Du in kurz und knapp und am besten auch noch richtig geschrieben: Name, Geburtstag, Geburtsort, aktuelle Adresse, Telefonnummer, E-Mail-Adresse, eventuell auch eine eigene Webseite. Was deine E-Mail-Adresse angeht: sexyhase123@bewerbung.de kommt nicht halb so lustig bei deinem Gegenüber an wie bei dir, also richte dir für Bewerbungen und ähnliche Anlässe lieber eine seriöse Adresse ein.
3. Die Fakten kurz erklärt
Inhalt, der mitunter wichtigste Punkt. Hier sind Stichpunkte gefragt, denn ein Lebenslauf ist eine reine Faktensammlung.
Hier kommt die Krux an der Sache: Zwar liegt die Kürze in der Würze, allerdings ist „Softwareentwickler“ als alleinstehender Erfahrungspunkt ziemlich einsam, also füge bei jedem Berufsabschnitt gerne noch stichpunktartig (und wirklich kurz) deine Aufgaben oder den Tech Stack (mal ganz abgesehen von Anfangs- und Enddatum, Arbeitgeber) mit ein, mit dem du gearbeitet hast, denn so sieht der Personaler noch besser, was du gemacht hast und was du kannst.
Wichtig auch: immer ehrlich und lückenlos bleiben. Auch wenn es sich vielleicht toll anhört, solltest du lieber nicht „2008-2010: Bundeskanzlerin von Andorra“ schreiben, denn spätestens, wenn du den Job bekommst und man anschließend diese Tätigkeit von dir erwartet, wirst du entlarvt.
4. Die Lücke im Lebenslauf
Das „Lückenlos“ bekommt seinen extra Punkt in unserer Liste. Eine Lücke im Lebenslauf ist ein Zeitraum, der über zwei Monate hinausgeht, in dem du keine berufliche Stellung innehattest und auch nicht mit einer Aus- oder Weiterbildung teilgenommen hast. Vorerst lässt sich sagen, dass Lücken keinesfalls schlimm sind oder verheimlicht werden sollten, denn wie so oft empfiehlt sich auch hier, authentisch und ehrlich zu sein. Besonders in Zeiten einer Pandemie ist es verständlich, wenn es zu beruflichen Lücken oder schwierigen Übergängen kommt. Solange jede Lücke gut begründet und nicht dem Nachgehen jahrelangem Netflixen geschuldet ist, musst du nichts befürchten, also nutze eine unvorhergesehene Überbrückungszeit doch für ein Seminar, einen Fortbildungskurs oder eine berufliche Neuorientierung.
5. Die optische Gestaltung
Design. Wie gern wären wir doch alle berühmte Designer mit mehr Geld, als man Ausgeben kann und weltweitem Rum. Nun, zumindest für die 1 bis 2 Seiten deines Lebenslaufes kannst du das sein. Dass Fließtext tabu ist, weißt du schon und auch, dass größere Lücken unschön sind. Was aber noch viel früher als das Foto, der Text oder deine E-Mail-Adresse auffällt, ist der allgemeine Aufbau.
Im Internet findest du verschiedene, kostenlose Vorlagen für moderne Lebenslaufdesigns, die du farblich sogar an die Farben deines Wunschunternehmens anpassen kannst. Damit zeigst du Kreativität und identifizierst dich mit deinem potenziell neuen Arbeitgeber. Nutze stets eine einheitliche Schriftart, die leicht lesbar ist und den Inhalt nicht unsauber erscheinen lässt. Sicherlich kannst du dich nun fragen, ob dieser Punkt tatsächlich derart wichtig ist, wo es doch reichen sollte, welche Weiterbildungen du hast, doch sag dir dabei einfach eines: das Auge liest mit!